1749 in der Reichsstadt Frankfurt am Main als Kind angesehener und wohlhabender
Bürger geboren. Die Familie konnte von ihrem ererbten Vermögen
leben; deshalb war es dem Vater möglich sich seinen Liebhabereien
(Sammlung von Gemälden Kunstgegenständen, Büchern) und der
Erziehung seines Sohnes zu widmen. So wuchs der junge Goethe in einem Milieu
bürgerlicher Bildung heran; er lernte dabei sechs Sprachen und die
entsprechenden Literaturen kennen, er verfasste Erzählungen und kleine
Stücke.
1765 begann er nach dem Wunsch seines Vaters das Studium der Rechte
in Leipzig, nicht aus Neigung, sondern um sich auf einen Brotberuf vorzubereiten.
Goethe genoß die weltstädtische Atmosphäre des "kleinen
Paris", wie Leipzig damals genannt wurde, er zeichnete und malte und schrieb
Gedichte im Stil des Rokoko.
1768 kehrte er wegen einer schweren Erkrankung in seine Heimatstadt
zurück. Unter dem Einfluss der Pietistin Susanne von Klettenberg beschäftigte
er sich mit Fragen der Mystik und Alchimie. Klettenbergs Bemühungen,
Goethe zu religiösen Erfahrungen anzuleiten, vermittelten ihm die
Fähigkeit zur psychologischen Wahrnehmung.
1770 konnte Goethe nach langer Genesungszeit sein Studium in Straßburg
fortsetzen, das er 1771 mit dem Lizentiat der Rechte abschloss. Wichtiger
als dieser formale Studienabschluss aber waren für ihn die Bekanntschaft
mit Herder, der ihn mit der deutschen Vergangenheit (Erlebnis des Straßburger
Münsters!), mit Shakespeares Dichtung und dem Volkslied vertraut machte,
sowie die Liebe zur Sesenheimer Pfarrerstochter Friederike Brion. Diese
Liebe und die Beschäftigung mit der Volksdichtung prägten die
damalige Lyrik Goethes, die im Gegensatz zur Rokokolyrik persönliche
Erfahrung zum Ausdruck brachte.
1771 war Goethe als Rechtsanwalt in Frankfurt tätig. Wichtiger
war für ihn jedoch der Umgang mit künstlerischliterarisch interessierten
Freunden, die das Lebensgefühl des "Sturm und Drang" verband.
1772 ging Goethe als Referendar ans Reichskammergericht nach Wetzlar.
Seine schmerzlichen Erfahrungen in der Liebe zu Charlotte Buff bestimmten
die Thematik des Briefromans "Die Leiden des jungen Werthers" von 1774.
In den Jahren bis 1775 schrieb Goethe außerdem satirische Schauspiele,
das Drama "Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand" und den "Urfaust".
"Werther" und "Götz" machten ihn als Schriftsteller berühmt.
1775 Dieses Jahr bedeutete einen wichtigen Einschnitt im Leben des
Dichters. Die Herzoginmutter Anna Amalia und der Erbprinz von Sachsen-Weimar
Carl August beriefen ihn als Mitglied der Regierung des Herzogtums und
als Vertrauten des Erbprinzen bzw. Herzogs (Regierungsantritt im selben
Jahr) nach Weimar. Die Annahme dieses Rufes beendete das jugendlichungebundene
Leben und band Goethe in die praktischen Pflichten der Verwaltung eines
deutschen Kleinstaates ein: Er war Mitglied des "Geheimen Consiliums",
des höchsten Beratungsgremiums des Herzogs, er kümmerte sich
um Bergbau, Wegebau, Militärwesen und leitete die Direktion der staatlichen
Finanzen. Als Leiter las Liebhabertheaters am Hofe schrieb er kleinere
Dramen und Singspiele zur Unterhaltung der Hofgesellschaft. In der Wahrnehmung
alltäglicher Verantwortung im überschaubaren Bereich prägte
sich ein Wesenszug Goethes aus, der sein weiteres Leben bestimmte: Selbstdisziplin,
Angst vor Unruhe und Leidenschaftlichkeit. So hielt er zur verheirateten
Hofdame Charlotte von Stein, mit der ihn eine tiefe Liebe verband, immer
die gesellschaftlich gebotene Distanz. Dennoch empfand Goethe dieses Leben
auch als Verengung; deshalb ist der Aufbruch zur Italienreise im Jahr
1786 durchaus als Flucht zu verstehen. In Italien setzte Goethe seine
Naturstudien fort und vertiefte sie, er schrieb sein Prosadrama "Iphigenie"
in Verse um und vollendete die Dramen "Egmont" und "Tasso". Bei den Versuchen
sein Zeichentalent auszubilden wurde ihm klar, dass er zum Dichter, nicht
aber zum bildenden Künstler bestimmt sei.
1788 Nach seiner Rückkehr nach Weimar ließ sich Goethe von
zahlreichen Verwaltungstätigkeiten entlasten; ihm blieb die Aufsicht
über das Weimarer Theater und die wissenschaftlichen Anstalten von
Jena. Die Verbindung mit der Manufakturarbeiterin Christiane Vulpius (Heirat
1806) ließ ihn zum sesshaften Hausherrn werden. Dies wurde ihm vor
allem in den Jahren der Revolutionskriege wichtig.
1792 begleitete Goethe seinen Herzog auf den Kriegsschauplatz nach
Frankreich, eine Erfahrung, die er 1822 in der autobiografischen Schrift
"Die Campagne in Frankreich" aus der zeitlichen Distanz gestaltete.
1794 begann die Freundschaft mit Schiller , die trotz eines gewissen
Konkurrenzverhältnisses, das zwischen ihnen herrschte, von intensivem
Gedankenaustausch und gegenseitiger Förderung geprägt war. Schiller
drängte seinen Freund zur Weiterführung der Projekte "Wilhelm
Meister" und "Faust", die erst 1829 bzw. 1831 abgeschlossen wurden. Auf
der Grundlage gemeinsamer Überzeugungen vom Wesen und von der Aufgabe
der Kunst bildeten die beiden Freunde auch eine "Partei", die sich polemisch
mit abweichenden Kunstauffassungen auseinander setzte.
1805 Mit Schillers Tod setzte bei aller Geselligkeit, die Goethe in
seinem Hause pflegte, ein gewisse Vereinsamung des Dichters ein. Von den
Romantikern, die ihn ursprünglich als großen Anreger betrachteten,
distanzierte er sich, was ihn allerdings nicht daran hinderte Elemente
der Romantik in seine späteren Werke aufzunehmen ("Märchen",
1795; "Die Wahlverwandtschaften"' 1809; "Faust II", 1831).
1832 starb Goethe in Weimar als Letzter seines engsten Lebenskreises'
der durch den Tod Christianes (1816), des Herzogs Carl August (1828) und
seines Sohnes August (1830) immer kleiner geworden war.
Das Infomation über kommet von
http://www.online-club.de/m4/faust/
Andern Web-sites
http://derweg.org/mwberdeu/goethe.htm
http://gutenberg.aol.de/autoren/goethe.htm
http://www.thur.de/org/goethe/
http://160.29.11.14/~oubei/mandel/zusaetze/novellebib.htm